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Solange die Menschen Tiere quälen, foltern und erschlagen,
werden wir Krieg haben
.
~ Bernard Shaw

Es kann in der Welt keinen Frieden geben,
solange in der Liebe Krieg ist.

~ Dieter Duhm

Eine russische Bombe fällt auf eine Schule in der Ukraine. Die Bombe explodiert, die Schule brennt und stürzt in sich zusammen. 60 Menschen, darunter viele Kinder, werden lebendig verbrannt oder von den Trümmern erdrückt. Eine kleine, ganz „normale“ Szene von dem, was man „Krieg“ nennt. Wer auch nur für wenige Sekunden eine solche Nachricht in sich aufnimmt, fühlt in der Seele einen Schmerz, der keinen Namen hat. Wie lange schon!

Dieser gnadenlose Krieg in der Ukraine, der jetzt wieder nach Europa gekommen ist, findet in verschiedensten Formen seit Jahrtausenden in allen Kontinenten statt; alle politischen oder religiösen Imperien sind durch Krieg entstanden, alle Nationen und Staaten wurden durch Blut gebaut. Dies ist das Erbgedächtnis, das wir alle mehr oder weniger in unseren Seelenkellern tragen. Das ist der Grund, warum kaum noch jemand an die Heilung der Menschheit glauben kann.

Seit Jahrtausenden leben wir auf falschen geistigen Fundamenten, die – von genügendem Abstand betrachtet – schon lange keinen Sinn mehr ergeben. Und dennoch glauben die hochzivilisierten Nationen unserer Zeit, Kriege nur durch Waffengewalt beenden und den vermeintlichen Feind nur durch militärische Überlegenheit und immer weitere Waffenlieferungen besiegen zu können. Sollte es jemals so etwas wie einen Systemwechsel auf der Erde gegeben haben, so hat er in dem Bereich des militärischen Denkens noch nicht stattgefunden. Als gäbe es im Universum nicht ganz andere Mittel und Kräfte für den Frieden!

Höher als alle politischen und staatlichen Argumente steht die Ehrfurcht vor dem Leben mit dem zentralen Satz „Du sollst nicht töten!“. Das gilt heute wie früher. Der Gedanke, dass man Frieden herstellen könne durch die Tötung der vermeintlichen Feinde, verstößt gegen alle Regeln des heiligen Lebens. Dass die führenden Politiker im 21. Jahrhundert noch daran glauben, ist ein fast unbegreiflicher Beweis für die historische Stagnation und die sittliche Verirrung im Raum des politischen Denkens. Sie vertreten eine Welt, welche die Verbindung zu der göttliche Quelle, aus der wir alle kommen, verloren hat.

Um Friede zu bewirken, brauchen wir die höheren Manifestationskräfte der geistigen Welt und die Kräfte einer Menschlichkeit, die allen Menschen und allen Kulturen ins Innerste eingeschrieben sind. Jeder Gegner kann zu deinem Freund werden, wenn du ihm ohne Angst, ohne Verurteilung und Gewalt begegnest. Wie iviele Freundschaften hätten sich auf diesem Wege zwischen den Brüdern aus Russland und der Ukraine ergeben können!

Frieden gewinnen wir nicht durch Trennung und Tötung, sondern durch das höhere Realitätsfeld einer fundamentalen Zusammengehörigkeit. Die höhere Kraft liegt nicht in höherer Gewalt, sondern im souveränen Verzicht auf Gewalt. Glauben der tapfere Selensky und seine westlichen Freunde im Ernst, Russland militärisch besiegen zu können? Dies würde nichts anderes bedeuten als eine Fortsetzung von Trauer und Tod ohne Ende, bis es keine Ukraine mehr gibt.

Um auf unserem Planeten Frieden zu erzeugen, brauchen wir ganz neue Leitlinien für unser eigenes Leben und für das Zusammenleben mit allen Mitgeschöpfen. Der jetzt bevorstehende Epochenwechsel ist vor allem ein Wechsel im Denken und ein Wechsel in der Liebe, damit diejenigen Kräfte auf die Erde kommen können, die in Zukunft jeden Krieg verhindern. Diese Kräfte existieren real, sie gehören zum Bauplan der Schöpfung und zur wahren Natur des Menschen. Nur konnten sie von den meisten Menschen nicht mehr wahrgenommen werden, weil die Menschheit durch die unsäglich grausamen Methoden der historischen (patriarchalen und imperialen)) Mächte platt gemacht wurde. Dadurch ging diejenige Hälfte des Menschen verloren, die ihn von Natur aus mit den hohen Kräften der göttlichen Welt verbindet. Es sind nur noch halbe Menschen, die heute in den Regierungen sitzen und in Ost und West die schlimmen Dinge veranstalten. (Wie sehr dieses ganze Spektakel von den Dunkelmächten in Finanzwelt und Rüstungsindustrie inszeniert oder unterstützt wird, soll hier nicht mein Thema sein.)

Die Epoche von Materialismus, Imperialismus, Kapitalismus läuft rasant ihrem Ende entgegen. Es hat keinen Sinn mehr, die höheren Wahrheiten zu ignorieren, nur weil sie von den großen Weltreligionen und ihren imperialen Mächten so furchtbar entstellt und missbraucht worden sind. Ob wir von Gott sprechen oder von den Gesetzen des Lebens, ob wir religiös oder atheistisch denken, spielt hier keine Rolle. Entscheidend ist die definitive Erkenntnis, dass es neben und über der herkömmlichen Welt eine ganz andere gibt. So unvorstellbar schrecklich das ist, was sich Menschen gegenseitig antun, so gewiss sind die Segnungen von Liebe und Heilung für die, die das höhere Prinzip des heiligen Lebens angenommen haben.

Was wäre das neue Fundament einer humanen und intelligenten Kultur? Welche Kräfte stünden uns zur Verfügung, um auf unserem Planeten eine neue Zukunft wirklichen Friedens aufzubauen?

Zum Bauplan der Schöpfung gehört eine universelle Weltordnung des Lebens, die immer und überall auf Einheit, Liebe und Heilung gerichtet ist. Ich habe sie in meinem Buch „Die heilige Matrix“ beschrieben. Dieses Programm einer aufgerichteten, heilen Welt ist dem Menschen in alle Zellen eingebaut, in sein Gehirn, sein Herz und seine Ethik. Der Mensch ist trotz allen empirischen Grausamkeiten ein ethisches Wesen, denn die heilige Matrix hat in jedem Menschen einen ethischen Abdruck hinterlassen, auch wenn er noch so schlimme Dinge tut. Alle Menschen sind an die Weltordnung der heiligen Matrix angeschlossen und alle sind deshalb fähig, sich einer entsprechenden ethischen Lebensordnung anzuschließen – und alle werden es tun, wenn an den ersten Stellen der Erde von entschlossenen Menschen der alte Bann des Bösen durchbrochen und das Prinzip der heiligen Matrix real manifestiert wird. Wir sprechen bei solchen Manifestationen von „Heilungsbiotopen“.

Ich weiß, wie seltsam dies alles klingt in einer so elenden Zeit wie heute, wo fast die ganze Welt im Krieg liegt, entweder in einem sichtbaren materiellen Krieg wie in der Ukraine oder in einem heimlichen, meist unsichtbaren Krieg in den menschlichen Beziehungen bis hinein in die intimsten Liebesbeziehungen. Es ist fürchterlich, was hier an Verzweiflung und Gewalt geschieht und wie die Kinder darunter leiden. An verunglückten Liebesbeziehungen sterben jährlich mehr Menschen als an allen anderen Unfällen. Es geht eine Pandemie von seelischer Verelendung durch die Menschheit unserer Zeit. Alle 40 Sekunden nimmt sich ein Mensch auf der Erde das Leben, und fast jede halbe Stunde begeht eine Person in Deutschland Selbstmord. – Warum kann es trotzdem eine reale Friedenswelt auf der Erde geben?

Weil die Welt anders ist als wir glauben. Ich möchte es durch ein Gleichnis veranschaulichen. Ich nehme ein trockenes, kaltes Stück Holz, und plötzlich geschieht das Wunder: Sobald dieses Holzstück mit genügend Hitze in Kontakt kommt, beginnt es zu brennen! Diese trockene und kalte Holzmaterie verwandelt sich in Licht und Feuer. Im Holz existiert offenbar eine Kraft, welche dem äußeren Stück in keiner Weise anzusehen ist. Ein Beispiel für die Transmutationsmöglichkeiten aller Dinge, denn hinter der äußeren Erscheinung steckt eine andere Welt und eine andere Wirklichkeit.

Und so ist es auch beim Menschen: Hinter seiner äußeren Erscheinung und seiner Eigenidentifikation steckt ein anderer Mensch und eine andere Wirklichkeit. Wir leben grundsätzlich in zwei verschiedenen Welten: einer faktischen und einer potentiellen Welt. Die faktische Welt ist die empirische, die uns täglich umgibt; die potentielle Welt ist die höhere Welt mit ihren unbegrenzten Möglichkeiten, ihren speziellen Kraftfeldern und ihren meta-physischen (spirituellen) Informationszusammenhängen. Hier, in diesem höheren Realitätsfeld, liegen die Heilungskräfte, die wir heute brauchen für die Entwicklung und die Zukunft unserer Kinder und aller Kreatur.

Wir befinden uns am Anfang eines fundamentalen Epochenwechsels, denn mit der zunehmenden Zerstörung von Leben und Natur zerstört der Mensch seine eigenen Lebensgrundlagen. Es wird uns gar nichts anderes übrig bleiben als von der faktischen Welt in die höhere potentielle Welt umzusteigen. In diesem Prozess werden sich die alten Großsysteme auflösen, denn das gesunde Leben wird sich nur in dezentralen Lebensformen entfalten können. Anders werden die aufkommenden Energieprobleme, Wasserprobleme und Hungerprobleme nicht mehr zu lösen sein. (Das weiß insgeheim auch die neue Ampelregierung in Deutschland.)

Mit dem Übergang zu den neuen dezentralen und autonomen Lebensformen ist eine geistige Entwicklung verbunden, die nicht mehr auf der materialistischen Ebene stehen bleiben kann, weil die neuen Formen der Kooperation mit der Natur und des menschlichen Zusammenlebens fast von selbst zu einer neuen geistig-seelischen Orientierung führen werden. Wir werden begreifen, dass wir mit allen sichtbaren und unsichtbaren Mitgeschöpfen, mit allen Tieren, Pflanzen und Gewässern Teil einer großen Lebensfamilie sind, welche sich auf einer lebendigen Gaia-Erde befindet. Der Mensch entdeckt in der heiligen Allianz des Lebens ein neues Bild seiner selbst. Das alte Ego-Ich verwandelt sich in ein soziales und schließlich in ein globales Ich. Im globalen Ich wirkt das Welten-Ich. Wir nennen es in unseren Morgenandachten den „Gottespunkt“, mit dem wir alle bewusst oder unbewusst verbunden sind. Es gibt hinter allen Unterschieden einen gemeinsamen Kern, und es gibt hinter allen Grausamkeiten eine unterdrückte Sehnsucht nach Liebe und Heimat. Es gibt eine Welt, wo kein Mensch mehr auf den Gedanken kommt, einen anderen zu töten, wo Soldaten ihre Gewehre ablegen und keine Macht der Welt noch dem Wahnsinn verfällt, Bomben zu bauen und abzuwerfen.

Es gibt diese andere Welt, es gibt sie so sicher wie den Sternenhimmel, und es gibt viele Menschen, die das wissen. Es ist nicht mehr eine Frage des Glaubens, sondern des Wissens. Hinter jedem Mörder steckt ein potentieller Christusmensch, der wie alle anderen an die heilige Matrix angeschlossen ist. Hinter jedem Feind steckt ein potentieller Freund, wenn ich ihm ohne Verurteilung und Angst begegne. – Claudio Miranda, ein unkorrumpierbarer Friedensaktivist in einer Favela (Slum) von São Paulo, hat bewegende Dinge darüber berichtet, wie sich ein realer Friedensaktivismus von wenigen Menschen zu einer großen Gemeinschaft verbreitet hat und von der Polizei respektiert wird. Sabine Lichtenfels hat auf ihren Pilgerreisen nach Palästina und nach Kolumbien in der Begegnung mit Soldaten und Paramilitärs dasselbe erlebt. – Es handelt sich bei allen diesen Berichten um Tatsachen, die ich in ähnlicher Weise durch eigene Erfahrungen so gründlich kennengelernt habe, dass ich ein für alle Mal weiß: hinter jeder menschlichen Fassade steckt ein Wesen von ganz anderer Natur und mit ganz anderen Möglichkeiten. – Wir alle tragen die Erblast einer fürchterlichen Kriegsgeschichte in unseren verborgenen Seelenkellern. Wir alle brauchen für ein heiles Leben ein neues Fundament, welches uns die Tore öffnet für die höheren Kräfte der Welt und für eine freudige Evolution unseres Innenlebens.

Was ist das für ein Fundament?

Zunächst ein seltsamer Gedanke, der so fundamental ist, dass er alles verändert: Wir Menschen existieren ganz real, aber wir haben uns nicht selbst gemacht. Alle die Dinge, die Organe und Zellen unseres Leibes, die sexuellen Kräfte, die Liebe und die Fähigkeit zu denken, zu sprechen und mit anderen zu kommunizieren, alles, was uns mit Leben erfüllt, haben wir nicht selbst gemacht. Selbst unser Ich scheint nicht von uns selbst zu stammen. Hier liegt ein Geheimnis unserer Existenz, die ganz reale Meta-physik allen Lebens, das Unbegreifbare, das immer präsent ist. Manchmal spüren wir es, wenn wir in den Spiegel schauen. Es ist ein seltsames Gefühl. – Aber wenn wir uns nicht selbst gemacht haben, wer dann? Es muss eine Macht im Universum geben, die uns wie alles andere hervorgebracht hat. Wir können diese Macht nicht definieren oder lokalisieren, sie scheint überall zu sein. Aber wir können sie in besonderen Augenblicken erleben. Auf einmal merken wir in einer Art von sinnlicher Spiritualität, dass sie da ist und dass wir total mit ihr verbunden sind. Wir erinnern uns an die sogenannten „Wunderheilungen“, an Nahtoderlebnisse oder an ausweglose Situationen, in denen wir auf merkwürdige Weise gerettet wurden. Wir treffen auf ein Urkraftfeld des Lebens, welches uns alle hervorgebracht hat und in das wir alle zurückkehren werden. In diesem Feld gibt es keinen Hass, keine Feindschaft und keinen Krieg.
Irgendwann wird diese Macht zu einem Faktor in unserem Leben, wir erkennen unsere Herkunft aus dieser Macht und wir entdecken ihre Wirkungsweise, mit der sie unsere Identität, unser Selbstbild und unsere Fähigkeiten verändert. Wir merken, dass das, was wir früher „Gott“ genannt haben, eine machtvolle Realität ist, die in uns selber steckt und dass sich sogleich eine erstaunliche Kraft in uns erhebt, sobald unser Bewusstsein diesen Punkt berührt. Wir nennen ihn den „Gottespunkt“. Die zugrundeliegenden Erfahrungen sind keine religiösen Träumereien, sondern empirische Tatsachen. So entdecken manche Menschen auf einmal ihre Fähigkeit zu lieben oder ihre Fähigkeit zu heilen. Sie entdecken neue Möglichkeiten, sich selbst und anderen zu helfen, und sie entdecken ihre Verbundenheit mit der lebendigen Natur und allen Mitgeschöpfen. Sie entdecken tatsächlich diese universelle Lebensmacht von Zusammengehörigkeit und Liebe, aber sie entdecken diese Macht nicht in einem fremden Gott, sondern im Inneren des Lebens, dem alle Wesen angehören. Giordano Bruno hatte gesagt: „Die Natur ist Gott in den Dingen.“

Bei dieser Entdeckung verwandelt sich die eigene Identität von einem isolierten Ich zu einem vernetzten Agenten einer mächtigen Welt von Freiheit und Kraft. „Gott ist seinem Wesen nach Kraft“, hatte K.O.Schmidt geschrieben. „Gott ist die Liebe“ steht an anderer Stelle.
Durch die Verbindung des Göttlichen mit der Liebe, durch die Verbindung von Religion und Eros, durch die entsprechende Heiligung der Sexualität wird jener Bann gebrochen, welcher die Menschheit über Jahrtausende an den entscheidenden Stellen ihrer Existenz unterdrückt und gelähmt hat. Sexualität ohne Angst und Gewalt, Liebe ohne Lüge, Religion ohne Heuchelei gehören zu den Grundlagen einer humanen Welt.

Hier liegt das Thema der kommenden Transformation, die für viele schon zaghaft im Gange ist. Hier liegen die Umrisse des neuen Fundaments. Es ist ein Lebensfeld, in welchem das alltägliche Leben der Bewohner organisch mit ihrer inneren Gottesnatur verbunden ist. Es ist ein anderes Realitätsfeld als das des Krieges. Es ist ein Leben voller Eros und Lebensfreude, ohne Verlustangst und Eifersucht, ohne inneren Krieg und Kampf, ohne Waffen und Gewalt. Diese Welt ist kein Wunschtraum, sondern eine „objektive Vision“, die auf Erfahrung beruht. Sie enthält das gesamte Potential der kommenden Welt. Hier liegt die Zukunft des Menschen.

Infolge der ausweglosen Situation, in welche jetzt auch die Industrienationen durch die globale Kriegssituation geraten sind, weil ihre Lieferketten und ihre diplomatischen Beziehungen nicht mehr funktionieren, werden sich immer mehr Menschen entscheiden, sich von den alten Systemen zu lösen und ihre eigenen Überlebensdörfer mit Selbstversorgung für Wasser, Energie und Nahrung zu gründen. Diese neuen Lebensfelder werden funktionieren, wenn sie mit der sozialen Ethik eines echten Sozialismus verbunden sind, Es ist unter anderem eine neue Ethik im Bereich von Liebe und Sexualität. Hier, im Bereich unerfüllter Sehnsüchte, müssen sich die ersten Gruppen von Heuchelei und Betrug ganz befreien, denn hier liegen die tiefsten Ursachen für das bisherige Unglück in den menschlichen Beziehungen, und hier liegen die tiefsten Ursachen für die kollektive Neigung, diesem Unglück durch Gewalt zu entkommen. Die Anzahl der häuslichen Gewalttaten zwischen Ehepartnern ist so erschreckend, dass ich von der „Beziehungskriminalität“ gesprochen habe. Sie liegt mit Sicherheit weit über den sogenannten politischen oder terroristischen Gewalttaten. Hier haben die Pioniere der neuen Epoche eine historische Aufgabe, die es in dieser bewussten Form noch nicht gegeben hat. Es kann auf der Erde keinen Frieden geben, solange in der Liebe Krieg ist. „Make love, not war.“

Nicht die alten Mächte, nicht politische Parteien und Regierungen werden die Welt verändern, sondern Gruppen und Netzwerke von Menschen, die sich dem Weg der heiligen Matrix angeschlossen haben. Auf diese Weise entsteht neben allen befeindeten Mächten wie NATO und Russland eine dritte Macht. Sie existiert in keiner politischen Agenda. Sie existiert aber im Herzen aller Menschen. Sie baut keine Waffen, denn sie baut etwas viel Stärkeres, das immer schon da war im Bauplan der Schöpfung: Kraftfelder für Vertrauen, Liebe und Zusammenhalt aller Wesen.

Friedensdörfer und Heilungsbiotope sind die Agenturen einer kommenden Menschengesellschaft ohne Mord und Totschlag. Sie bilden eine Art von postmoderner Stammeskultur, in welcher die menschliche Urheimat von Kindern und Erwachsenen wieder verbunden ist mit ihrer göttlichen Quelle, mit Natur und allen Mitgeschöpfen. Aber es sind nicht mehr die Stämme der alten Zeit, denn die Evolution hat neue Dinge hervorgebracht, z.B. die Technik. Die neuen Stämme – die autarken Zentren und die autonomen Regionen – sind untereinander verbunden mit neu entstehenden technischen und spirituellen Kommunikationstechnologien. In einem neuen Prozess von geistigem Abenteuer, von Forschungslust, Begeisterung und Andacht nähern sie sich den vergessenen Quellen allen Lebens. So eröffnen sich ihnen neue Tore für die Verwirklichung alter Träume, für Subsistenzwirtschaft, Gemeinschaft, Heimat, Liebe und Treue.

Die Herabkunft des Lichtes auf die Erde geschieht dadurch, dass sich um dieses Licht herum die ersten Zentren bilden. Sie sind durchdrungen von dem Licht und sie haben erkannt, in welcher Gefahr wir alle stehen und was getan werden muss für die Heilung des Lebens auf unserem Planeten. Auf einmal sahen sie die Gesamtsituation und die Möglichkeiten einer neuen Evolution für sich und die ganze Erde. Für die Entwicklung dieser neuen Zentren habe ich in meinem letzten Text „Wo ist der Ausweg?“ (März 2022) einige Punkte genannt, die ich hier wiederholen möchte.

Leitlinien für Friedensdörfer und Heilungsbiotope:
1. Wiedereinbettung der menschlichen Siedlungen in die Gesamtheit der Lebensfamilie auf der Erde. Schutz, Pflege und Liebe für alles Lebendige.
2. Heilung von Sex, Liebe und Partnerschaft. Sexualität und Liebe sind die schönsten Geschenke des Universums an den Menschen. Wir sollten sie dankbar und gewissenhaft verwalten. Dafür brauchen wir eine verbindliche Ethik in unseren intimen Beziehungen: Sexualität bitte nur in echtem Kontakt und gegenseitiger Bejahung. Die üblichen Schwindeleien und Heimlichkeiten in diesen Bereichen sind nicht erlaubt, denn es kann in der Welt keinen Frieden geben, solange in der Liebe Krieg ist. Ob wir Menschen in der Lage sein werden, die Erde von Gewalt und Krieg zu befreien, hängt weitgehend davon ab, ob wir in der Lage sind, das Eros-Thema zu lösen.
3. Dann die Grundregeln jeder funktionierenden Gemeinschaft: Vertrauen, Wahrheit und gegenseitige Unterstützung; keine Verurteilung der anderen, auch nicht in Gedanken. Vertrauen ist ein tiefer Schlüssel für alle wahre Erneuerung. Wo echtes Vertrauen ist, da kann eine höhere Kraft eintreten und Wunder bewirken. Die Gründung funktionierender Heilungsbiotope verlangt eine relativ hohe ethische Qualität der Teilnehmer, zum Beispiel die Fähigkeit, auch in Konfliktsituationen Solidarität, gegenseitige Unterstützung und das gemeinsame Ziel zu bewahren. Zitat aus dem I Ging: „Nicht Sonderwerke des Ichs, sondern Menschheitsziele bringen dauernde Gemeinschaft unter Menschen hervor.“
4. Dann ein neues Verhältnis zur Tierwelt. Tiere sind wie wir Organe im Gesamtorganismus des Lebens. Alle zusammen arbeiten für die Gesundheit und den Zusammenhalt des Ganzen. Deshalb bitte Aufmerksamkeit, Freundschaft, Liebe und Hilfe für alle Kreatur, auch für so treue Begleiter wie Ratten oder das vermeintliche „Ungeziefer“ im Garten. In diesem Zusammenhang ein tiefer Dank an Eike Braunroth, den Gründer der Friedensgärten.
5. Und über allem die Anerkennung der heiligen und heilenden Weltkräfte. Die Anerkennung eines kosmischen Heilfeldes und seiner Offenbarungen in Wunderheilungen, Nahtoderlebnissen und Situationen der Rettung, wo kaum noch eine Rettung möglich schien. Hier liegt tatsächlich eine frohe Botschaft, das reale Evangelium des Universums. Die Welt ist voll von solchen Erfahrungen. Wir dürfen sie nicht länger ignorieren, wenn wir für die Zukunft unseres menschlichen Lebens ein realistisches Bild der Heilung finden wollen. Ich würde das nicht sagen, wenn ich es nicht selbst erlebt hätte.
6. Angesichts der kommenden Katastrophen brauchen wir für unser biologisches Überleben eine Organisation der Selbstversorgung, die uns von den Großsystemen unabhängig macht. Wir brauchen vor allem Subsistenzwirtschaften mit einer funktionierenden Autarkie in den Bereichen Wasser, Nahrung und Energie. Wenn dieser Punkt mit den übrigen zusammenkommt, dann entstehen jene Systeme, die wir als Friedensdörfer oder Heilungsbiotope bezeichnen. Sobald die ersten funktionieren, werden bald an vielen Stellen der Erde ähnliche Modelle entstehen, denn wir Menschen sind alle an dieselbe Weltordnung der heiligen Matrix angeschlossen.

Diese sechs Punkte bilden ein einheitliches Informationssystem auf der Basis der heiligen Matrix. Es ist ein planetarisches Informationssystem, denn es gilt für alle Orte und Kulturen. Wenn dies gelingt, dass tatsächlich alle sechs Punkte im gleichen Geist zusammenkommen, dann entsteht auf globaler Ebene ein morphogenetisches Feld für ein neues Zusammenleben auf der Erde, weil ja alle Wesen an diese Ordnung angeschlossen sind. Hier liegt eine Antwort auf die Frage, wie eine Welt ohne Krieg entstehen könnte.

Die Geistkräfte des Alls sind ohne Grenzen. Mit ihnen kann jeder Krieg beendet werden, wenn sich die ersten Menschen an diejenige Innenstelle der Welt begeben, wo die Allmacht liegt. Dort endet jede Krankheit, jeder Hass und jeder Krieg. Dort könnte auch ein Putin vom göttlichen Strahl getroffen werden. Die weitere Entwicklung der Dinge hängt davon ab, ob und wie die ersten Gruppen auf der Erde die Entscheidung treffen, ihr Leben rückhaltlos auf die Grundlage der heiligen Matrix zu stellen. Dhyani Ywahoo, die Cherokee-Priesterin, hat geschrieben: „Mit der bewussten Entscheidung, in heiliger Weise zu leben, ziehen wir die Informationen, die Lehren und das Verständnis an uns heran, die wir brauchen, um unsere Gaben zum Wohle aller zu entfalten.“ Sobald dies geschieht, beginnt unweigerlich eine neue Entwicklung auf der Erde: Es entstehen überall neue Lebensfelder und neue Gemeinschaften, denn alle Wesen der Erde sind mit einem kosmischen Biocomputer verbunden, welcher das Programm der heiligen Matrix enthält. Alle Erdenbewohner sind deshalb an die heilige Matrix angeschlossen.

Diese weltweite Bewegung wird beinahe unsichtbar beginnen (vielleicht hat sie schon begonnen?), denn es genügen kleine Gruppen, um den kollektiven Bann zu durchbrechen und eine große „morphogenetische Bewegung“ in Gang zu bringen. Diesen Gedanken hat Satprem, der geistige Begleiter der Mutter in Auroville, schon vor 50 Jahren in eine schöne poetische Form gebracht:
„Und können die Zehn oder Fünfzig oder Hundert eines Tages eine einzige kleine Pyramide der Wahrheit erbauen, in der jeder Stein mit dem richtigen Ton, der richtigen Schwingung, der einfachen Liebe, dem klaren Blick und dem Ruf der Zukunft gesetzt wurde, wäre damit in Wahrheit die ganze Stadt gebaut, denn se hätten in sich selbst das Wesen der Zukunft erbaut. Und vielleicht wäre die ganze Erde dadurch transformiert, … und dieses winzige Vorhaben einer kleinen Stadt unter den Sternen ist vielleicht das eigentliche Vorhaben der Welt, das Symbol ihrer Transmutation, die Alchemie ihres Schmerzes, die Möglichkeit ener neuen Erde durch die Transfiguration eines einzigen Stücks Erde, einer kleinen Parzelle des Menschen.“

In langer Gemeinschaftserfahrung und vielen Vorträgen habe ich gemerkt, dass die meisten Menschen für die hier vorgetragenen Gedanken noch kaum vorbereitet sind. Zu viele Themen, die bisher getrennt waren, kommen hier zusammen. Das erforderliche Wissen von den Gesetzen der „anderen Realität“ ist vergleichbar mit dem Mysterienwissen früherer Zeiten. Die leitenden Kräfte der kommenden Gemeinschaften brauchen dafür in Theorie und Praxis eine entsprechende Ausbildung. Derartige Schulen gehören zum Zentrum zukünftiger Heilungsbiotope. Hier sind hohe Willenskräfte verlangt. Das Ziel ist der Aufbau neuer Lebensfelder, welche den Regeln der heiligen Matrix entsprechen (siehe die beschriebenen sechs Punkte). An dieser Aufgabe kommt die Menschheit nicht mehr vorbei, wenn sie überleben will. Der Gedanke wird sich ausbreiten, bis die ganze Erde ein einziges Heilungsbiotop geworden ist. Dann ist das Ziel erreicht, soweit wir es heute erkennen können. War is over.