Wissenschaft der Transformation

Kunst

Die Welt ist voll von schlimmen Dingen. Meine Lebensaufgabe besteht darin, an ihrer Überwindung mitzuwirken und dort zu helfen, wo Hilfe möglich ist. Trotz allen Schwierigkeiten musste ich mein Leben malend begleiten, um der Schönheit einen Ausdruck zu geben. Ich meine vor allem die Schönheit der Natur und die Schönheit der Liebe. Auch wenn ich versucht habe, hässlich zu malen, blieb ich mit dem Schönen verbunden. Es war immer Zelebration.

Was bedeutet heute, nach den vielfältigsten Durchgängen des 20. Jahrhunderts, Kunst?
Welche Bedeutung hat sie in der Welt und für unser Leben?

Gibt es einen Baumeister, der mich erschaffen hat?
Wer spricht, wenn ich spreche?
Wer denkt, wenn ich denke?
Wer malt, wenn ich male?
Konnten wir schon einmal staunen über das Wunder der eigenen Existenz?
Oder über das Wunder, das ein Graskeimling vollbringt, wenn er eine Asphaltdecke durchwächst?

Nachdem Kunst und Geistesleben seit Beginn des industriell-technischen Zeitalters in die gesellschaftliche Bedeutungslosigkeit gedrängt wurde – abgelöst durch internationale Großkonzerne, Waffenarsenale, Weltraumprogramme, Massenmedien und Werbung – befinden wir uns jetzt wieder in einem Übergang zu etwas Neuem. Wir steuern – langsam – auf neue Lebensmuster zu.

Es geht um eine neue Kunstidee und ihre Entstehung. Wir sehen darin ein Spektrum der künstlerischen Arbeiten von Dieter Duhm. Es ist die Dokumentation einer speziellen „Arbeit“ am Thema Schöpfung, Kunst und sinnliche Liebe. Die Zusammengehörigkeit dieser Bereiche mag im Einzelnen nicht definiert werden – denn was da hineingeholt werden will ins Leben, und darum geht es, kommt aus Regionen der Wahrnehmung, die nicht definiert werden wollen. Jedoch wollen sie „hochgeholt“ werden ins Bewusstsein: Kunst als ein bestimmtes Tun, das den Menschen wieder verbindet mit der Schöpfung, den Kräften des GROSSEN ATELIERS. In einzelnen Texten von Dieter Duhm wird dieses Tun aus verschiedenen Richtungen beleuchtet, zum Beispiel auch als NICHT-TUN, dem Prinzip des WU-WEI. Denn die Kräfte der Schöpfung funktionieren auch ohne unser ZU-TUN.

Kunst als Vorentwurf für ein erträumtes Leben, für eine neue Daseinsweise unter Menschen, als Medium der Befreiung oder der Zelebration und Danksagung.

Es gibt einen ganz speziellen Humor und ein Lebensglück, das sich einstellt, wenn eine Gruppe von Menschen gemeinsam Kunst macht. Es wurde immer wieder erlebt während der Kunstkurse, die Dieter Duhm seit 1984 geleitet hat. Wenn „ES“ geschieht, dann ist das für alle Beteiligten ein besonderes Heilungserlebnis. Was geschieht da und warum ist das so?

Diese Kurse sind eine Einführung in eine andere Daseinsweise und Grundempfindung.

 

Literaturempfehlung:

Der heilige Gral des Mannes ist die Frau. Gemälde, Zeichnungen und Texte von Dieter Duhm.
Hrsg: Madjana Geusen